Günter KringsMammutknochen voller Symbole
Günter Krings inszenierte für die Johannisloge einen Bild

Zu Goethes Zeiten war fast jeder, der Rang und Namen hatte, Mitglied der Freimaurer. Von Friedrich dem Großen bis zu Mozart und Haydn und natürlich Goethe selbst, sie alle bekannten sich zum Freimaurerbund. Die in Logen organisierten Freimaurer bekennen sich zum Ideal des edlen Menschentums: Wahrheit, Menschenliebe, Selbstkritik und Duldsamkeit. Die christlichen Freimaurer sind vor allem in Skandinavien, den Niederlanden und Deutschland zu Hause. Von den Nazis unterdrückt, lebten die Logen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf.
Für die Wuppertaler Johannisloge inszenierte Günter Krings, dessen Fotokunst bereits internationale Beachtung fand (Der WEG 34/95), ein symbolisches Bild der Stille: ,,Templum Humanitas“. Dieser ,,Tempel der Menschlichkeit“ vereint in sich folgende Symbole: Den Hintergrund des Werkes bildet ein spirituelles Blau, das für die Treue, Wahrheit und Ewigkeit Gottes steht. Die Mitte des ,,Tempels“ bildet ein originaler Mammutknochen, dessen Halswirbel auf die in Blau eingelassenen Buchstaben GAOTU (Great Architect of the Universe) zeigt. Die Mitte dieses Stückes uralter fossiler Substanz bildet ein natürliches Dreieck, das in der christlichen Tradition der Freimaurer das ,Auge Gottes“ bezeichnet. In diesem trinitarisch gemeinten Dreieck ist der Kubus aufgehoben, der als Ideal menschlicher Vervollkommnung steht, die das Ziel der individuellen Arbeit ist, woran die Freimaurersymbole, Winkelmaß, Senkblei, Hammer und Zirkel, erinnern. Die Säulen rufen die biblische Erinnerung an den Tempel Salomonis wach.

Thomas Illmaier

„Templum Humanitas – Tempel der Menschlichkeit“, das Bild von Günter Krings ist in der Johannisloge Wuppertal, Friedrich-Engels-Allee 165 bis 17. Februar zu sehen. Ein Termin kann unter der Nummer 80482 vereinbart werden.

DER WEG, 5/1997, S. 7. Bild: „Templum Humanitas“ von Günter Krings.

 

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