Erben der Vergänglichkeit

So muß es in Teheran ausgesehen haben, als Wahed Khakdan seine Heimat verließ: Leere Wohnungen, leere Zimmer, hier und dort ein Andenken, ein rotes Pferdchen, ein geöffneter Schrank, Geschirr, eine Bettstelle, Briefe hier und dort verstreut. Wahed Khakdans Bilder zeigen Räume, in denen einst Menschen wohnten, in denen sie lebten, liebten, auch starben. Und jetzt ist nichts mehr.
Khakdans Realismus stimmt nicht traurig. Sein Realismus formt mit Strenge Vergangenheit. ,,Der verbotene Tempel“, ,,Das verlassene Paradies“ und andere Bilder sind es, die mit dem, was vergänglich ist im menschlichen Leben, aussöhnen, ohne es zu vergessen.
Die Ausstellung Wahed Khakdan ,,Erben der Vergänglichkeit“ in der Galerie Polyprint, Mäuerchen 31, Elberfeld, ist während der Geschäftszeiten und noch bis 18.Juni 1995 geöffnet.
Thomas Illmaier

DER WEG, 22/1995, S. 6.



 

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