Svetlana
Zunder
L i b e l l e n f l u g
Werke in Acryl, Aquarell, Pastell und Buntstift
Herbst / Winter 2005-2006
Deutsche Sprachschulung Thomas Illmaier M.A.
Privat-Galerie Im Treppenhaus
Begleitende Lyrik „Der Wind“ von Gerhard Pautz
Besichtigung nach Vereinbarung. PR auf Anfrage.
Thomas Illmaier M.A., Katzberg 17, D-21502 Geesthacht
Fax 01212-5-42763821 E-Mail thomas.illmaier@web.de
Pressemitteilung
Die floralen Bilder Svetlana Zunders sind beherrscht vom vegetativen Formenspiel des Sonnenwuchses; keine komplexen Veduten, sondern Eindrucksmosaike der Erdbesiedelung ältester Sprache – ein nie versiegendes Füllhorn – denen wir in antiken Tempeln als ornamentalem Ausdruck begegnen.
Die menschlichen Kulturräume sind angefüllt mit Hochgesängen an die Schönheit Floras. Dieser Sinn war Dostojewski das Einzige, was imstande ist, die Welt zu retten.
Wo aber bleibt das Abbild des Menschen? Nur einmal, marginal, tauchen zwei Gesichter auf - im flüchtigen Strich, vom Sog einer Bewegung gepackt, werden sie im Bildzentrum in zwei Blüten verwandelt - der Rest gehört einem Blau, das mehr Zustand als Farbe ist – Zustand von Ferne und Heimat zugleich, gebunden in der atmosphärischen Seifenblase vor den schwarzen Tiefen des Alls.
Zur Arbeitsweise: keine prätentiöse Ziergebärde wuchert mit ihren Pfunden, vieles ist zurückgenommen auf die Grundform, bewahrt in der Flächigkeit eine archaische Ausdrucksmotorik, zeugt also von jenem Impetus, der den Pionieren der Moderne den Impuls gab, das Diktat des Gegenständlichen zu überwinden.
In welche Richtung sich die Künstlerin bewegen wird, bleibt in ihren Bildern verborgen; sie legen Zeugnis nur einer Entwicklungsstufe ab, sind also nicht festgelegt, nicht zur stilistischen Manier, zum unverwechselbaren Erkennungslogo erstarrt und daher als periodische Sequenz der künstlerischen Ausdruckssuche zu sehen. Sie werden im Fluss der Zeit zu authentischen Beweisstücken des größten Geheimnisses unserer menschlichen Existenz, für das immer noch der blasse vage Begriff Kunst verwendet wird, dem Drahtseilakt der zum Artisten berufenen Seele also, der uns das Staunen über die Welt und nicht zuletzt über uns selbst bewahrt.
Gerhard Pautz, Geesthacht/Elbe, Jan. 2005.