HILFE
FÜR RAM DASS
von Thomas Illmaier
Ram Dass gehört zu den großen Strategen der psychedelischen
Revolution. Mit Timothy Leary und Ralph Metzner brachte er die psychedelische
Revolution in Gang, die in den 60er und 70er Jahren die Welt veränderte,
nicht nur die Musik, die Malerei, Literatur und Lebenskunst, sondern das menschliche
Bewußtsein überhaupt. Was die Hippies im LSD entdeckten, war das
Bewußtsein einer längst verschüttet geglaubten spirituellen
Renaissance.
So ist es nicht verwunderlich,
daß Ram Dass den Weg des Geistes ging, den er mit der Erforschung der
Psychedelika verband. Er untersuchte die Wirkung von Haschisch, Peyote und
LSD und widmete sich - als Ausgleich - der Meditation; denn nur die Ruhe des
Geistes öffnet das Herz und hält das menschliche Bewußtsein
in Balance. Von der Buddhist Review über Marihuana befragt, äußerte
er:
„Ich bin ein
mäßiger Marihuanaraucher. Ich sehe Marihuana als eine Hebebühne
(elevator), um meine Bewußtseinsebenen zu wechseln. Das ist wohl der
technische Weg, würde ich sagen, wie ich Marihuana gebrauche. Ich mag
es zu beobachten, wie mein Geist arbeitet - auf all den Bewußtseinsebenen,
ohne doch gleichzeitig selbst darin zu finden zu sein - wenn ich Marihuana
rauche.“
Während einer
Reise nach Indien 1967 traf er auf Neem Karoli Baba, der ihm so viel spirituelle
Meisterschaft zeigte, daß Ram Dass ihm und seinen Lehren von der bedingungslosen
Hingabe, die vor der Erleuchtung kommt, folgte. Von Neem Karoli Baba erhielt
er auch den Namen: Ram Dass heißt „Gott dienen“, was Richard
Alpert, wie Ram Dass mit bürgerlichem Namen heißt, fortan praktizierte.
Ram Dass, der in
Boston 1931 geboren wurde, engagierte sich in den 80er und 90er Jahren immer
stärker in Projekten der Nächstenliebe. Die hatte ihm allerdings
auch Tim Leary, der regelmäßig allen Gästen, die zu seinem
Haus kamen, Teller und Sitzplatz anbot - oft seinen eigenen - vorgelebt. Die
indische Spiritualität lehrte Ram Dass die göttliche Dimension des
Gebens, das vor dem Nehmen kommt und die menschliche Vollkommenheit, die wir
Erleuchtung nennen, einleitet und reinen Herzens auch bedingt. Ram Dass gründete
in Californien die Seva Foundation (seva = sanskrit = dienen). Über dieses
Projekt schreibt Peter Patzak, der einen der wenigen Workshops, die Ram Dass
in Deutschland hielt, besuchte:
„Diese Stiftung
(die Seva Foundation) unterstützt Bedürftige weltweit, z.B. bezahlte
sie Staroperationen und Brillen für eine halbe Million Inder, baute Dörfer
in Mexiko für zehntausende aus ihrer Heimat vertriebene Indios aus Guatemala
und unterhält Projekte zur Versorgung AIDS-Kranker in San Francisco.“
Ram Dass erlitt am
16. Februar 1997 einen schweren Schlaganfall, der ihn rechtsseitig lähmte
und massive Sprachstörungen hinterließ. Dank vielseitiger Hilfe,
auch finanzieller, kann Ram Dass inzwischen wieder leidlich sprechen und verbringt
auch mehrere Stunden täglich außerhalb des Rollstuhls. Da die Sozialgesetzgebung
in den USA mit der deutschen kaum vergleichbar ist und erstklassige Medikamte
sehr teuer sind, haben Freunde für Ram Dass ein Spendenkonto eingerichtet.
Eingehende Spenden werden direkt an ihn überwiesen. Spenden bitte mit
dem Stichwort „Hilfe für Ram Dass“ auf das Konto 399 773-109
bei der Postbank Berlin, BLZ 100 100 10 überweisen. Die Spenden leitet
der Sadhana Verlag, der Ram Dass’ Schriften auf Deutsch publiziert und
das Spendenkonto verwaltet, ohne Abzüge oder Gebühren direkt an
Ram Dass weiter.
Bilder
1) Neem Karoli Baba, der Guru von Ram Dass.
1) Ram Dass 1994.
2) Ram Dass im Rollstuhl.
Bücher von Ram Dass
Sei jetzt hier! Illustriertes Lesebuch.
Subtil ist der Pfad der Liebe. Neem Karoli Baba.
Schrot für die Mühle. Vorträge über den Dharma.
Wie kann ich helfen? Menschliche Zuwendung.
Reise des Erwachens. Handbuch der Meditation.
Zschr. Hanf, 10/1998, S. 14.