(ti) Es ist der Backstubengalerie und der tätigen Mithilfe von Harald Nowoczin zu danken, daß ein in Vergessenheit geratener Wuppertaler Künstler, der 1987 verstorbene Ernst Peters, in seinen Werken wiederauferstehen kann. Bis zum 17. April 1992 ist ein ausgesuchter Querschnitt aus dem umfangreichen Oeuvre des Künstlers, Malers und Graphikers zu sehen.
Ernst Peters ging einem Brotberuf, dem des Journalisten und
Redakteurs, nach. Doch erlaubte ihm die redaktionelle Arbeit vielfach, sein
künstlerisches Talent mit einzusetzen. Ältere Jahrgänge der
ev. Sonntagszeitung „Der Weg“ zeigen viele seiner Artikel selbst
illustriert.
Ernst Peters hat
sich in jedem künstlerischen Genre der Malerei versucht: So präsentiert
die Ausstellung Ölgemälde, Gouache-Malerei, Aquarelle und einige
Werke in Tempera.
Der Weg des Künstlers reicht von gegenständlicher Visualisierung
von zumeist Landschaftsthemen bis hin zu kalligraphischer Kunst der Tuschezeichnung,
die rein gegenstandslos ist. Insofern die Bilder Titel haben, ist damit nicht
zugleich die Form gesetzt, die man erwartet. Die Visualisierung von einem
Stück Musik bleibt immer dem Synästhetischen Empfinden des Betrachters
anheimgestellt.
Die bizarre Inselwelt
mediterraner Breiten bleibt ein Hauptagens des künstlerischen Schaffens
Ernst Peters‘. Das Licht – das die Mittelmeersonne bietet, hat
eine inspirierende Wirkung auf den Künstler ausgeübt. Seine lichthaften
Verwandlungen, die eine Mittelmeerlandschaft bizarr erscheinen lassen, geben
doch in ihrer Feinheit und Spitze die Begeisterung wieder, in die eine solche
Landschaft den Künstler versetzt hat.
Den Sinn für hohe Abstraktion zeigen Peters‘ Bilder „Aigues
Mortes“, die auch im gegenstandslosen Bereich Erhabenes erfahrbar machen.
(Schreinerstr. 7, Mi 16-19 Uhr, So 11-13 Uhr)
Westdeutsche Zeitung / Generalanzeiger, 25. März, 1992, S. 25.