VATTENFALLS HITLER
Krümmel zeigt Vernichtungsschau
Die 8,8 Flak-Granate gleich im Eingang des Besucherpavillions des Kernkraftwerks Krümmel (KKK) in Geesthacht/Elbe, 15 Km östlich von Hamburgs Grenze entfernt. Bedächtig und kenntnisreich erklärt Ausstellungsmacherin Ulrike Neidhöfer die berühmte Waffe: Oben der Zünder, darunter die Füllung mit TNT, aufgesetzt auf die Kartusche, die mit Schießbaumwolle – Nitrozellulose – gefüllt war, der Treibladung, die auch bekannt ist als „Rauchloses Pulver“; denn bei der Verbrennung gibt die Schießbaumwolle keinerlei für das menschliche Auge sichtbaren Rauch ab.
Hergestellt wurde die 8,8 Granate samt Füllung, die in der Vattenfall-Schau „Mehr als Pulver und Dynamit“ bis zum „Tag des offenen Denkmals“, 13. Sept. 2009 zu sehen ist, in den von Alfred Nobel in Krümmel einst gegründeten und späteren riesigen Sprengstofffabriken, den sog. NS-Kriegsmusterbetrieben, in Geesthacht-Krümmel, wo während des II. Weltkrieges bis zu 20.000 Fremdarbeiter die Munition für Hitlers Angriff- und Vernichtungskrieg einschließlich Holocaust herstellten.
Alfred Nobel, der Schutzpatron der Stadt Geesthacht, erfand nach vielen Versuchen mit dem hochexplosiven und kaum zu transportierenden Nitroglyzerin, in Geesthacht 1866 das Dynamit. Der findige Erfinder und Geschäftsmann mit goldener Nase, errichtete daraufhin gezielt in Geesthacht seine erste Sprengstofffabrik, die später einmal zu den größten Europas zählen sollte.
In den sich noch heute über ein Gebiet von 3,5 qkm weit erstreckenden Ruinen der ehemaligen Geesthachter Sprengstofffabriken befinden sich sinnigerweise heute das Kernkraftwerk Krümmel und – in direkter Nachbarschaft – das atomare Forschungszentrum GKSS, das sich inmitten seiner Forschungsanlagen an der Max-Planck-Straße direkt vor dem Technikum einen originalen aus massiv Granit bestehenden, tonnenschweren Säureschieber aus Hitlers Vernichtungsfabrik von 1944 aufgestellt hat, als Denkmal und Monument.
Woran der Säureschieber genau erinnern soll, ist nicht ganz klar. Tatsache jedoch ist, dass die Gefallenen, Verwundeten, Verstümmelten, Gebrochenen und Wahnsinnigen, also die Opfer der Geesthachter Vernichtungsfabrik – seit 1943 „Kriegsmusterbetrieb“ – die Opfer in den nahe bei Geesthacht gelegenen KZ Neuengamme und KZ Bergen-Belsen bei weitem übersteigen, was man sich „auf Halde“ vorstellen muss, um einen Begriff der Vernichtung zu erhalten.
Daran erinnert die Schau „Mehr als Pulver und Dynamit“ freilich nicht; denn Ziel der Ausstellung ist die Darstellung der Industriegeschichte Geesthachts, die allerdings außer Dynamit und Atom nichts Nennenswertes hervorgebracht hat.
Alfred Nobel jedoch ist ein Zugpferd. So finden in Geesthacht alljährlich zu Alfred Nobels Todestag, der in San Remo, 10. Dezember 1896 starb, die Geesthacher Alfred Nobel-Tage statt. In den Räumen des KKK und der GKSS wird dann für eine Woche lang gefeiert. Das Festprogramm richtet sich ausdrücklich auch an Kinder, denen der „Ingenieursberuf“ nahegebracht werden soll. Pädagogin Neidhöfer führt zu diesem Zweck öffentliche Führungen durch für die ganze Familie inmitten der Ruinen von Hitlers Vernichtungsfabrik, die eigentlich als Architektur des Schreckens hervorragend für eine Gedenkstätte geeignet wäre für die Opfer des NS. Aber weit gefehlt; denn eine Gedenkstätte für die Opfer des NS „auf Halde“ gibt es in Geesthacht bis heute nicht, auch kein Ehrenmal für die Geesthachter Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime wie August Ziehl, nach dem in Geesthacht noch nicht einmal eine Straße benannt ist. August Ziehl, verschwiegener Sohn der Stadt Geesthacht, verdankt die Nachwelt eine minutiöse Beschreibung (Buchtitel „Geesthacht“, 1958) seines Aufenthalts im KZ Neuengamme, wohin ihn die Nazis verschleppten.
Dass man die NS-Opfer ausblendet, gehört zur touristischen Attraktion. Geesthacht wirbt mit dem Motto „Viel mehr als Elbe“ oder auch wie aktuell „Mehr als Pulver und Dynamit“ für seinen Wissenschafts- und Technikstandort fatalerweis deswegen, weil weder die Technik funktioniert noch der um Geesthachts Atomanlagen sich gebildet habende größte Leukämie-Cluster der Welt mit 22 an Blutkrebs-Leukämie erkrankten Kindern – vier von ihnen sind bereits tot – verstanden ist, was zum Bankrott der Wissenschaft zählt, die bis heute nicht in der Lage ist, den Nexus zwischen den Atomanlagen und dem heimtückischen Blutkrebs bei Kindern zu erklären und darum keine Abhilfe schafft.
Den Tourismusmanagers von Geesthacht fällt dazu buchstäblich nichts ein; denn sie verschweigen mit ihren Aktionen „Viel mehr als Elbe“ „Elbe erleben“ oder „Geesthacht an die Elbe“, dem Lockprogramm „Leben, wohnen, erholen – Kultur, Natur, Arbeiten“ in Geesthacht geflissentlich die katastrophale Wissenschafts- und Technikgeschichte dieses 1216 erstmals als „Hachede“ erwähnten Fleckens Erde, dessen Landschaft eigentlich als erster Alfred Nobel entdeckte, aber nicht für den Tourismus, sondern für seine Sprengstofftechnik: Die prähistorischen Elbsanddünen – einst mit dichten Eichenwäldern bewachsen – bilden das ideale Schutzschild bei Explosionen, weil sie die Druckwellen brechen und damit die Kraft der Zerstörung begrenzen. Als Nobel in New York 1866 weilte, explodierte seine Fabrik zum ersten Mal.
Vattenfall wie auch die GKSS haben für ihre Atomstandorte in Geesthacht immer die Nähe zum Nobelpreisstifter gesucht, auch die Stadt Geesthacht ist stolz auf den berühmten Herrn. Genau genommen klebt am Nobelpreis natürlich Blut, an dem – bildlich gesprochen – Wissenschaftler allzu gerne lecken; denn der Schatten Alfred Nobels fällt, genau genommen, nicht auf die Technik sondern auf den Krieg. Nobel wusste das natürlich und wurde nicht müde seiner Brieffreundin, der Friedensaktivistin Bertha von Suttner, zu erklären, dass seine Erfindung die Völker abschrecken würde, die deshalb keinen Krieg gegeneinander führen würden. So wurde Nobel zum ersten Theoretiker des Kalten Krieges; die Geschichte hat uns freilich eines anderen belehrt.
Vattenfall führt auf seiner Homepage unter anderem das Dokument P02111961 „Kernkraftwerk Krümmel“; darin heißt es, wörtlich:
Der Geesthachter Stadtteil Krümmel ist ein Industriestandort mit bewegter Geschichte: Auf dem Gelände des heutigen Kernkraftwerks entstand die erste Dynamitfabrik des schwedischen Chemikers Alfred Nobel.
DIE ERFINDUNG DES DYNAMITS
Mitte des 19. Jahrhunderts erfand Alfred Nobel das Dynamit und gründete in Krümmel die weltweit erste Produktionsstätte des Sprengstoffs. In seinen acht Jahren in Krümmel baute Nobel den Standort stetig aus. Auch nachdem er 1873 nach Paris gezogen war, wuchs seine Fabrik an der Elbe weiter: 1910 war das Werk in Krümmel die größte Sprengstofffabrik auf dem Kontinent. Bis heute ist der Name Alfred Nobel mit der Wissenschaft verbunden wie kaum ein anderer: Aus seinem Nachlass werden jedes Jahr die Nobelpreise verliehen.
NEUSTART MIT KERNENERGIE
In den 50er Jahren begann mit dem Bau von zwei Forschungsreaktoren am Standort Krümmel die Geschichte der Kernenergie. 1984 wurde das Kernkraftwerk Krümmel in Betrieb genommen – der damals leistungsstärkste Siedewasserreaktor der Welt. Mittlerweile hat das Kraftwerk, nach einer Leistungserhöhung, diesen Spitzenplatz zurückerobert.
So geht der schwedische Staatskonzern mit der NS-Geschichte ganz im Sinne der Führer der Stadt Geesthacht um: Welche Opfer die Geesthachter Vernichtungsfabriken à Konto zu verbuchen haben, bleibt unerwähnt. Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme, mit dem Fahrad von Geesthacht aus bequem zu erreichen, teilt in dem Zusammenhang mit, dass ihr Personal und Geld fehle, Forschungen darüber anzustellen, ob die mit zwei Gestapo-Wachen unter Wind gehaltenen Geesthachter Sprengstofffabriken Arbeitskräfte aus den KZ rekrutierten oder Arbeiter zur Bestrafung und Vernichtung in die KZ einweisen ließen. Die Stadt Geesthacht mit ihren politisch verkrümmten Bürgermeistern gab dazu kein Geld, so dass das dunkelste Kapitel der Geschichte Geesthachts bis heute im Dunkeln bleibt; selbstredend und um den Ruf der Stadt besorgt, gaben die Führer und Kassenwarte der einstigen Dynamit- und heutigen Atomstadt Geesthacht auch keinen Pfennig für ein Gutachten aus, das Herkunft und Auswirkung der rund um Geesthachter Atomanlagen grassierende Leukämie bei Kindern aufgeklärt hätte.
Bürgermeister, Büttel und Bischöfe brachten buchstäblich Kinder auf dem Altar von Wohlstand und Wachstum zum Opfer, nur damit Schleswig-Hostein, das 1/3 seiner Energie aus dem Vattenfall KKK bezieht, nur damit der Ministerpräsident in seinem Kieler Amtssitz am Düsterbrooker Weg die Lichter nicht ausgehen und er keine kalten Füße bekommt. Von den hell erleuchteten Kirchen und den warm geheizten Amtsstuben der Geesthachter Polizei ganz zu schweigen, wo der Polizeichef und CDU-Spritzenkandidat Henry Holst jährlich im vollen Ornat vor die Presse trat und so stolz wie verlogen bekanntgab: Geesthacht wäre die sicherste Stadt im Kreis – während Islamisten schon den Terrorangriff auf die Geesthachter Atomanlagen planen, nur wenige Flugminuten vom Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel entfernt. Dagegen gibt es keinen Schutz, noch nicht einmal das Recht auf Schutz, wie das ohnmächtige Gestammel des Verteidigungsministers Jung beweist, der Passagierflugzeuge in Terroristenhand abschießen lassen will unter Berufung auf den „übergesetzlichen Notstand“. So kann man die Flak-Granate in Vattenfalls Vernichtungsschau natürlich auch verstehen.
Vattenfall arbeitet im PR-Bereich eng zusammen mit dem Geesthachter Förderkreis Industriemuseum e.V., der die Alfred Nobel-Tage organisiert und der anstrebt, im ehemaligen Wasserturm von Hitlers „Bombodrom“ in Geesthacht ein Museum zu errichten, in dem Hitlers Technik zur Vernichtung der Welt auch Kindern nahegebracht wird, aufbereitet unter museumspädagogischen Gesichtspunkten durch die Vorsitzenden des Vereins Ulrike Neidhöfer, die beruflich Kindern Deutsch beibringt sowie ein mobiles Kindermuseum unterhält, und Jochen Meder, ehemals Pädagoge am Gymnasium Geesthacht (GG) und bestens bekannt mit dem Dönitz-Verehrer Uwe Barschel, der den Großadmiral, Erznazi und Hitlernachfolger ans GG holte zu historischem Vortrag und Fragestunde, was den Rektor des Gymnasiums Rühsen in den Selbstmord trieb, der nicht mit dem Sturm internationaler Entrüstung gerechnet hatte und sich aus Verzweiflung und wohl auch Scham darüber vom damals 1963 gerade neu erbauten Geesthachter Stauwehr in die reißenden Fluten der Elbe stürzte. Barschel hingegen begann seine Karriere mit Dönitz in Geesthacht und brachte es bis zum Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, scheiterte jedoch kläglich an politischer Korruption und verendete schrecklich in einem Genfer Hotel, drogiert in der Badewanne.
Vattenfalls Chef des KKK-Besucherpavillons in Geesthacht ist Joachim Kedziora, der auch durch die derzeitige Ausstellung „Mehr als Pulver und Dynamit“ führt und dazu Handzettel zur Beschwichtigung über die Vernichtungsschau mit ihren hochkalibrigen Mordwerkzeugen verteilt, die einen Ausschnitt dessen zeigen, was dereinst im Geesthachter „Industriemuseum“ über Hitlers High Tech zur Verichtung der Welt zu sehen sein wird. Der Freizeithistoriker Kedziora ist führendes Mitglied des Heimatbundes und Geschichtsvereins Hzgt. Lauenburg e.V., dessen Vorsitzender Wolf Rüdiger Busch zugleich Leiter des GeesthachtMuseum! ist, wo man derzeit “40 Jahre DDR-Spielzeug“ bestaunen kann. Auch Holm Lilie gehört dem Heimatbund und Geschichtsverein an, dessen Geesthachter Ortgruppe er dreißig Jahre lang von 1968-1998 führte. Holm Lilie, der passionierte Heimatforscher, macht aus der politischen Verteidigung seines Vaters, des NSDSP-Ortgruppenleiters und NS-Bürgermeisters der Stadt Geesthacht Rudolf Lilie, wie es sich für die Kinder von NS-Tätern nach 1945 gehörte, keinen Hehl und berichtet jedem, der es wissen will, das Folgende – der Sohn über den Vater, wörtlich: „Wir haben uns nie bedeckt gehalten sondern, wenn man uns fragte, auch Auskunft gegeben. Mein Vater war zeit Lebens ein Freund aller Parteien, damit meine ich ausdrücklich die damaligen Sozialisten und Kommunisten.“ Tatsächlich führte Lilies Vater Rudolf die Hamburger Gestapo, namentlich deren berüchtigtes Terrorkomando z.B.V. (zur besonderen Verwendung) als Kundschafter auf seinem Motorrad an und zeigte den Mordschergen die Wohnsitze der Sozis und Kommunisten im damaligen noch zu Hamburg gehörenden Geesthacht, und verriet sie an die Nazis namentlich, die sie festnahmen und ins Geesthachter Polizeipräsidium prügelten, wo sie im Keller schwer misshandelt und anschließend in die nahegelegen Zuchthäuser und KZ gesteckt wurden. Hier die Namen:
Heinrich Ahrens, Arnold Bohlmann, Heinrich Brakelmann, Richard Elvers, Hermann Gellert, Max Graf, Karl Gulinski, Walter Gulinski, Arnold Haberlandt, Otto Hamester, Charles Heuer, Wilhelm Hohmeier, Paul Hübsch, Willi Jensen, Rudolf Kempke, Peter Linke, Otto Lauer, Arthur Muss, Franz Nowak, Ludwig Nowak, Otto Östmann, Karl Pansa, Karl Petersson, Willi Petersson, Erich Rieck, Charles Schewe, Fritz Schmalz, Otto Schmidt, Erich Schulz, Skaratkiewitz, Willi Soodtmann, Fritz Starke, Jonny Steenwirth, Otto Steffens, Richard Stille, Ernst Suhr, Erdmann Timm, Walde, Willi Webersen, Adolf Wilkens jun., Adolf Wilkens sen., August Ziehl, Paul Ziehl, zusammen 43 Personen.
Holm Lilie, der Sohn des NS-Täters, prägte kraft Amtes nicht nur die Sicht auf die Geschichte der Stadt Geesthacht sondern ließ sich auch zum Kirchenvorstand wählen und trat auf der Geesthachter Prominentenkanzel St. Salvatoris 2007 auf – trotz scharfen Protestes bei der Stolpersteine pflasternden Bischöfin Jepsen und dem „bürgernahen“ Bürgermeister von Geesthacht Fokken, der es ebenfalls genau wie die CDU-Bürgervorsteherin Porsch nicht verschmähte, die Prominentenkanzel, eine seltene drei Meter hohe Altarkanzel, zu besteigen, um den Geesthachtern nicht nur literarisch von oben herab ins Gewissen zu predigen; denn Gott, sagen die Deutschen Christen, die Pius-Bruderschaft des Protestantismus, segnet nicht nur die Guten sondern auch die Waffen des NS. Porsch und Fokken brachten denn auch ihr Gewissen ins Spiel, als sie anno 2005 unter großem Pomp im Geesthachter Rathaus Monsieur Jean-Claude Lescaut, dem Bürgermeister von Plaisier, der französischen Verschwisterungsstadt von Geesthacht, eine Glasarbeit des Geesthachter Glasermeisters und notorischen Leugners von NS-Tatsachen Holm Lilie mit den Worten überreichten: „Zum Wohle des Friedens zwischen den Völkern Europas“. Holm Lilie, ist, was Wunder, denn auch in Vattenfalls Vernichtungsschau mit Glasobjekten vertreten, zwar nicht aus seiner eigenen Produktion, so denn doch mit seiner Sammlung von Flaschen und Demijons der einstigen Geesthachter Glasfabrik. So schließen sich die Kreise. Schließlich will die Schau im Besucherpavillion von Vattenfall möglichst alle Aspekte der Geesthachter Industriegeschichte zeigen – die Flaschen neben den Bomben, zu denen auch eine dicke Granate der Wehrmachtsmarine zählt, Kaliber 21. Neben den Bomben eben auch das Atom.
Bei so viel Tod und so wenig Leben darf die Musik nicht fehlen; denn die hat Charon Kedziora, der auch noch Leiter des Lauenburger Schifffahrtsmuseums ist, auch gleich bestellt. Vattenfall bürgernah pirschte sich an, als es darum ging, auch noch die letzte Seele im Umkreis des Atomkraftwerks in Krümmel auf Vattenfalls Sicherheit einzuschwören, was sich der Alte Schwede viel Geld kosten ließ mit seiner Werbung „Lieber Nachbar, liebe Nachbarin“. Als „einer von uns“ stellte sich für Vattenfall selbst ein Kirchenaktivist vor: Der Kirchenmusiker, Organist und Chorleiter, an der Heilig Kreuz Kirche zu Hamburg-Neugraben Markus Willicks, den Vattenfall hauptberuflich als KKK-Mitarbeiter dingt – natürlich zuständig für die Reaktorsicherheit – und der weiß, wie man 22 an Leukämie erkrankten Kindern – vier von ihn sind tot – im weltweit größten Leukämie-Cluster rund um die Geesthachter Atomanlagen mit Musik aufspielt. Todesengel Trauernicht liest die Predigt. Für wahr, mehr als Dynamit! Vernichtungsexperte Kedziora steht dazu und für alle, die mit Vattenfalls „Ämter, Filz und Patronage“ zu tun haben, gut dabei fahren und für den atomaren Endsieg – man kennt sich, man mag sich, man hilft sich – in Gott vereint zusammenhalten; denn die nächsten Alfred Nobel-Tage kommen bestimmt.
Thomas Marcus Illmaier
Philosophia-online, 2009
Bild: Flak-Granate, Kaliber 8,8 cm, links daneben Geschützgranate, Kaliber 21 cm der Wehrmacht, wahrscheinlich Kriegsmarine aus dem ehemaligen sog. NS-Kriegsmusterbetrieb, Geesthacht-Krümmel, Sammlung Förderkreis Industriemuseum Geesthacht e.V., Ausstellung "Mehr als Pulver und Dynamit" im Vattenfall Kernkraftwerk Krümmel, Informationspavillon, Geesthacht/Elbe, 26. Juli 2009. Foto: Svetlana Zunder.